Um die Verkehrswende positiv mitzugestalten, hat die Umstellung des Angebots an GasCom CNG- und LNG-Tankstellen auf die klimafreundlichen Alternativen Bio-LNG und Bio-CNG höchste Priorität.

Seit mehr als 20 Jahren entwickelt GasCom daher gemeinsam mit Partnern verschiedene Projekte, um besonders den Schwerlastverkehr, aber auch den Individualverkehr, langfristig zu dekarbonisieren.

Vorteile von Kraftstoffen aus erneuerbaren Gasen

GasCom konzentriert sich darauf, das eigene CNG- und LNG-Tankstellennetz auf die grünen Alternativen Bio-LNG und Bio-CNG bis Ende 2025 komplett umzustellen.

Mit dem Einsatz von LNG und insbesondere Bio-LNG als Kraftsoff lassen sich die Vorgaben der Klimagesetzgebung der EU und der Regierung sofort umsetzen. Die vielen Vorteile des Kraftstoffes Bio-LNG und Bio-CNG sind u.a.:

  • Der Kraftstoff ist sofort verfügbar und löst auf absehbare Zeit die fossile Variante zu 100% ab
  • Der Betrieb der eigenen LKW-Flotte ist mit den Kraftstoffen bis zu 100% klimaneutral möglich
  • Im Vergleich zu konventionellem Dieselkraftstoff können
    • Belastungen durch CO2 von bis zu -190% reduziert werden
    • Lärmbelastungen bis zu -50% reduziert werden
    • Stickoxide in Höhe von -70% eingespart werden
    • Feinstaubemissionen von -95% reduziert werden.

Erzeugung von Kraftstoffen aus erneuerbaren Gasen

GasCom setzt sich mit unterschiedlichen Projekten und Beteiligungen dafür ein, Bio-LNG und Bio-CNG flächendeckend an ihren Tankstellen anbieten zu können.

1998 – Demonstrationsvorhaben „Biogas als Treibstoff“ auf der EXPO 2000

GasCom setzte sich bereits 1998 für Biomethan als erneuerbaren Kraftstoff ein.

Zum Auftakt der ersten Weltausstellung „EXPO“ in Deutschland im Jahr 2000 unter dem Motto „Mensch, Natur und Technik – Eine neue Welt entsteht“ beteiligte GasCom sich in 1998 am aufgerufenen Konzeptwettbewerb „Biogas als Treibstoff“ – einem Förderprogramm, welches vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) sowie der Deutschen Ausgleichsbank (DtA) aufgelegt wurde. Ziel war es, der Weltöffentlichkeit innerhalb der EXPO 2000 Fahrzeuge für den Alltag mit einem umweltschonenden und zukunftsträchtigen Antrieb und Kraftstoff an einer Demonstrationstankstelle zu präsentieren.

In einem umfangreichen Konzeptvorschlag stellte GasCom das mit Partnern entwickelte Gesamtkonzept vor. Ziel war es, eine Demonstrationstankstelle über das Erdgasnetz mit Biomethan zu beliefern. Dazu setzte sich GasCom im Dezember 1998 beim damaligen Bundesminister der Finanzen, Herrn Lafontaine, dafür ein, das Biomethan steuerunschädlich durch das Erdgasnetz zu leiten und an der Zapfsäule als Kraftstoff abzugeben – denn das hatte bis dahin noch niemand umgesetzt.
Das Vorhaben wurde am 15. Dezember 1998 in Frage gestellt: es wurde angezweifelt, ob die Kosten für den Bau des benötigten Verdichters mit der Wirtschaftlichkeit des Projektes im Verhältnis stehen.

Das Vorhaben des BMU und der DtA wurde in der gewünschten Form leider innerhalb der EXPO nicht umgesetzt.

2010 – Aufstellung eines Guiness-Weltrekords mit einem mit Bio-CNG betriebenen Fahrzeug

Im Jahr 2010 wurde in Papenburg ein Guiness-Weltrekord aufgestellt: ein mit Bio-CNG betriebenes Fahrzeug stellte mit 364,6 km/h mit Erfolg den Weltrekord für das „schnellste mit Biogas betriebene Fahrzeug“ in Papenburg auf. Der Audi A4 2.7 quattro hatte über 700 PS.

Wir lieferten für diesen Versuch Bio-CNG und betankten das Fahrzeug auf der ATP-Teststrecke in Papenburg mit unserer mobilen Hochleistungs-CNG-Tankstelle.

Schauen Sie sich hier den Bericht auf der Webseite von Guiness World Records an.

GasCom und Vier Gas, Muttergesellschaft der OGE, bündeln ihre Kräfte, um eine sichere und klimafreundliche Zukunft des LNG-Schwerlastverkehrs zu ermöglichen. Auf einem Gelände der Vier Gas Gruppe in Röthenbach an der Pegnitz entsteht bis Ende 2024 eine Biomethan-Verflüssigungsanlage. Mit der Unterschrift eines langjährigen Verflüssigungsvertrages sichert sich GasCom die Verflüssigungskapazität zur Erzeugung von 50.000 Tonnen Bio-LNG1 pro Jahr. Das in der Anlage produzierte Bio-LNGwird an den LNG-Tankstellen von GasCom und seinen Partnern als Kraftstoff eingesetzt werden. Mit der Produktionsmenge können etwa 180 Millionen LKW-Kilometer zurückgelegt werden. Dies entspricht rund 4.500 Fahrten um den Äquator. Auch die Klimabilanz des Kraftstoffes ist imposant: es können nicht nur jährlich über 400.000 Tonnen CO2-Äquivalente gegenüber konventionellem Dieselkraftstoff eingespart werden, sondern auch Belastungen durch Lärm (-50%), Stickoxide (-70%) und Feinstaub (-95%) erheblich reduziert werden.

Das eingesetzte Biomethan stammt ausschließlich aus Deutschland und wird aus Rest- und Abfallstoffen gewonnen. Eine sekundäre Flächennutzung oder Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion ist somit ausgeschlossen. Zusätzlich wird ein Beitrag zur Dekarbonisierung der Land- und Abfallwirtschaft geleistet und z.B. die Nitratbelastung des Grundwassers verringert. Strenge Zertifizierungsprozesse stellen sicher, dass Methanemissionen vermieden werden. Daraus ergibt sich der Name der Betreibergesellschaft der Verflüssigungsanlage und des Produktes: „bioplus LNG“.

Hohe Preise für fossiles LNG haben die Spediteure, die auf LNG als Kraftstoff gesetzt haben, zuletzt schwer belastet. Für viele steht nun, trotz aufkommender AdBlue Krise, eine Rückkehr zu dieselbetriebenen Fahrzeugen im Raum. Alternativen wie batterieelektrische oder wasserstoffbetriebene LKWs befinden sich derzeit noch in den Pilotphasen; die steigenden Strompreise führen in Hinblick auf die Unterhaltungskosten ebenfalls zu hohen Preisen für Spediteure.

bioplus LNG ist nicht nur eine Entlastung für die Umwelt, sondern gibt den Spediteuren, die ihre LKW-Flotten auf LNG umgestellt haben, zusätzliche Planungssicherheit. Durch die Unabhängigkeit zu europäischen Energiemärkten kann das bioplus LNG zu einem konstanten, attraktiven Preis oder basierend auf dem Dieselpreis an der Zapfsäule der LNG-Tankstellen über mehrere Jahre angeboten werden. Das bereits europaweit vorhandene LNG-Tankstellennetz, das Wissen der Spediteure im Umgang mit der LNG-Technik, der bereits genannte attraktive Preis und die Möglichkeit der CO2-Neutralität des Kraftstoffes bilden somit einen wichtigen Pfeiler für klimafreundlichen Schwerlastverkehr.

„Durch die Erzeugung von bioplus LNG trägt GasCom erheblich zur Dekarbonisierung des Schwerlastverkehres bei. Wir bieten den Spediteuren eine herausragende klimaneutrale Perspektive, die den Wettbewerb, mit den Alternativen, nicht scheuen muss.“, sagt Matthias Hoffmann, stellvertretender technischer Geschäftsführer der GasCom. „Mit dem Projekt wird unsere Vision, ein grünes Unternehmen zu werden, Realität. Wir sind stolz, die Vier Gas als Partner gewonnen zu haben und freuen uns auf die Zusammenarbeit.“, so der geschäftsführende Gesellschafter der GasCom, Norbert Scholz.

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Mit der Beteiligung an der Biomethananlage von Bio Energy Glonntal ergänzt ein weiterer wichtiger Baustein unsere grüne Wertschöpfungskette.

Die Biomethananlage, die ab Ende 2025 in Pfaffenhofen an der Glonn entstehen soll, setzt eine ganzheitliche Kreislaufwirtschaft um:

Aus ca. 150.000 Tonnen Mist und Gülle von Rindern, Schweinen und Pferden sowie weiteren landwirtschaftlichen Reststoffen entstehen in der Anlage nebst hoch pflanzenverträglichem Gärrest:

  • 4.000 Tonnen fortschrittliches Biomethan pro Jahr
  • 8.000 Tonnen natürliche Kohlensäure in Lebensmittelqualität pro Jahr
  • 8.500.000 kWh/Jahr elektrische Energie für den Eigenbedarf pro Jahr
  • 3.000 Tonnen Flüssigdünger pro Jahr
  • Einleitefähiges, sauberes Wasser

Die Landwirtschaft erhält aus der Teilnahme an dieser Wertschöpfung eine konkrete Möglichkeit, aktiv an CO2-Einsparung mitzuwirken.

Dieser ganzheitliche Ansatz ermöglicht eine CO2-Einsparung von insgesamt 16.500 Tonnen pro Jahr. Das entspricht dem Ausstoß von 1.470 Bundesbürgern (UBA 2021: 11,2 t/Person und Jahr).

Das Biomethan kann entweder direkt gasförmig als Bio-CNG in unserem CNG-Tankstellennetz eingesetzt werden, oder es wird zu Bio-LNG verflüssigt und als flüssiger Kraftstoff in unserem deutschlandweiten LNG-Tankstellennetz eingesetzt.

Handel mit Kraftstoffen aus erneuerbaren Gasen

Das Gas an sich steckt bereits im Firmennamen, das Erneuerbare im Zeitgeist. Somit ist es selbstverständlich, dass wir uns als Ziel gesetzt haben, 100% unserer gehandelten Energie grün zu stellen. Das von GasCom bereits heute gehandelte Volumen an Energie beträgt in etwa 1 TWh/a und definiert somit das angestrebte Volumen an erneuerbaren Kraftstoffen und Gasen.

GasCom hat zahlreiche Fähigkeit zum Handel von Energie aufgebaut.
Hierzu zählen:

  • Europäische Biogasbilanzkreise

  • Nabisy-Konto

  • Zertifizierung als Händler und Produzent (Verflüssiger) unter ISCC EU

  • Zulassung als Wiederverkäufer von Erdgas (§13b Abs. 2 Nr. 5 Buchstabe b und Abs. 5 UStG)

  • Lieferer für Erdgas § 38 Abs. 3 des Energiesteuergesetzes

  • Verteiler für Erdgas § 44 Abs. 2b EnergieStG; § 24 Abs. 4 bzw. 44 Abs. 1a EnergieStG

  • Inverkehrbringen als Dritter gemäß § 37a Abs. 6 BImSchG, der nicht selbst Verpflichteter ist (sog. „Quotenhandel“)

Mit diesen Fähigkeiten bedienen wir national sowie international folgende Schnittstellen im Rahmen unseres Portfolio Managements:

Im Bereich Bio-LNG

Belieferung per LKW

  • Tankstellenversorgung inkl. Überwachung der Füllstände

  • Versorgung von Satellitenstationen inkl. Überwachung der Füllstände

  • Abholung bei Kleinverflüssigern inkl. Überwachung der Füllstände

  • Bebunkerung von Schiffen

Am LNG-Terminal Zeebrugge

  • Intank-Lieferungen

  • LKW-Ladeslots

Im Bereich Biomethan

  • Belieferung von CNG-Tankstellen über das Erdgasnetz

  • Belieferung von Trailer CNG-Tankstellen ohne Anbindung an das Erdgasnetz

  • Am virtuellen Handelspunkt (VHP)

  • Am Einspeisepunkt der Biogasanlage

  • An europäischen Grenzübergabepunkten

Wir erweitern unser Portfolio um Wasserstoff, der als lokalemissionsfreier erneuerbarer Kraftstoff besonderen attraktiv ist. Sprechen Sie uns als Produzent gerne an, wenn Sie einen Partner für technische und logistische Lösungen suchen.